Der geistliche Tod:

 1. Die Schöpfung

Die Bibel beschreibt in 1. Mos. 1-3 deutlich, wie Gott den Menschen als Dreiheit (Leib, Seele und Geist) geschaffen hat. „... der Mensch wurde eine lebendige Seele“
(1. Mos. 2,7).
Nachdem der Leib durch den Geist belebt worden war, war der Mensch beseelt.

 

 

 

 

 

 

 

 2. Die Funktion von Leib, Seele und Geist

Durch den Leib kommt der Mensch mit der materiellen Welt in Berührung. Der Leib gibt uns das Weltbewusstsein.
Die Seele schließt den Verstand, das Gefühl und den Willen ein. Sie gehört zum menschlichen ICH und offenbart die Persönlichkeit, das Selbstbewusstsein.
Der Geist ist der Teil, durch den wir mit Gott in Verbindung kommen. Nur dadurch, dass Gott unseren Geist durch sein Wort anspricht, werden wir in die Lage versetzt ihn zu erkennen und anzubeten. Den Geist umfassen die ‘geistlichen’ Bereiche Gewissen, Gotteserkenntnis und Anbetung. Hier vollzieht sich der Kontakt mit Gott. So kommt es zur Ausrichtung des Menschen auf Gott.
Dabei steht die Seele zwischen dem Geist und dem Leib und verbindet diese miteinander. Gott wohnt im Geist, das ICH wohnt in der Seele und die Sinne wohnen im Leib.
















 


 
3. Zielbestimmung des Menschen

Der Mensch, den Gott geschaffen hat, unterschied sich ursprünglich in seinem Wesen von allen anderen Geschöpfen. Die Schöpfung „ihm zum Bilde“ bedeutet, dass der Mensch mit Eigenschaften Gottes ausgestattet war, seitdem auf ihn bezogen ist und aus ihm, d.h. in der Gemeinschaft mit ihm leben sollte. Als Gott den Menschen schuf, ließ er ihm die volle Freiheit, auch die Freiheit der Wahl, sich für oder gegen den Gehorsam Gott gegenüber zu entscheiden.

Nur auf Grundlage der Liebe und der Freiheit kann es zu der wahren von Gott vorgesehenen Gemeinschaft zwischen ihm und den Menschen kommen.

 

 

 4. Der Fall des Menschen

Wenn des Menschen Geist und Seele sich ihre ursprüngliche Vollkommenheit bewahrt hätten, dann wäre sein Leib in der Lage, ohne Veränderung für ewig weiterzubestehen und so ewige ungetrübte Gemeinschaft mit Gott zu haben
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Satan versuchte Eva mit einer Frage: „Sollte Gott gesagt haben“. Er stellte Gottes klare Anweisung und Verheißung in Frage. Eva ihrerseits veränderte Gottes Wort. Nun hat Satan neben Gottes Wort, dass er soeben in Frage gestellt hatte, seine eigenen Verheißungen gesetzt:

Ö   nicht sterben
Ö   eure Augen werden aufgetan
Ö   ihr werdet sein wie Gott
Ö   ihr werdet unterscheiden, was gut und böse ist.

Eva ging Satans verlockendem Angebot nach: „sein wie Gott“. Eva und Adam nahmen von der verbotenen Frucht. Die Versuchung kam aus dem ICH, dem Drang nach Weisheit und Erkenntnis, aus dem seelischen Menschen: Der Mensch wollte Gott gleich sein und er wollte nicht, dass Gottes Wort und Wesen über der eigenen Erkenntnis stehen. Dieser tiefe Abfall von Gott wird als Sündenfall bezeichnet.





5. Folgen des Sündenfalls

Nach dem Sündenfall trat jetzt der geistliche Tod für Adam und Eva ein. Durch ihre Eigenmächtigkeit ist die Verbindung zu Gott abgestorben. Der leibliche Tod folgte Jahre später.
Der geistliche Tod ist nichts anderes als das Aufhören der Verbindung zu Gott. Gott akzeptierte die Übertretung der Gebote durch seine Geschöpfe, und hat sich aber deshalb zurückgezogen. Unser Geist büßt sein Empfindungsvermögen gegenüber Gott ein und ist deshalb tot für Gott.
Der Geist des Menschen ist nun außerstande mit Gott in Verbindung zu treten. (Eph, 2,1 und Kol. 2,13) Als Nachkommen Adams sind auch wir mit hineingenommen in diesen Sündenfall.

 







 6. Beurteilung des Sündenfalls

Weil Adam und Eva der Schlange mehr Gehör geschenkt haben als Gottes Anweisungen durch sein Wort, können wir hier auch von der Emanzipation des Menschen von Gott sprechen. Der Mensch lebt im Aufruhr gegen Gott und seine Gebote. Er rebelliert gegen Gottes Anordnungen. Er setzt seine Verstandes- und Willenskräfte über die Leitung durch den Hl. Geist. Er wird stattdessen Gottes Geboten gegenüber ungehorsam.
Die heimliche und dann offene Auflehnung gegen Gottes Anweisungen wird von Gott akzeptiert, er kann sich jedoch damit nicht identifizieren oder gar Gemeinschaft mit dem rebellierenden Menschen pflegen wie vor dem Sündenfall. Deshalb zieht Gott sich vom abgefallenen Menschen zurück.

Als Folge des sofort eintretenden geistlichen Todes tritt später der leibliche Tod ein. Als natürlich geborene Menschen leben wir als Nachkommen Adams in dieser Rebellion gegen Gottes geoffenbarten Willen und sind deshalb für ihn auch geistlich tot. Dies ist eine erschütternde Tatsache, die es zu begreifen und zu akzeptieren gilt.







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Das deutsche Wort Sünde kommt übrigens von 'Sund', das ist das Trenngewässer zwischen einer Insel und dem Festland. Der Begriff Sünde, der sich damit verbindet bedeutet zweierlei:

Ö Gesetzesübertretung (Wir wollen ohne Gottes Anweisungen oder Gesetz leben. Röm. 2,23: „... und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes.“)





Ö hamartia (Der griechische Begriff für 'Sünde' stammt aus der Sprache der Soldaten. Der Pfeil des Bogenschützen hat von seinem Standort »A« das Ziel »B« zu erreichen. Die Linie »A« nach »B« ist die Ziellinie, der gedachte, gezielte Weg. Durch falsches Zielen, durch Wind oder andere Einflüsse bedingt wird der Pfeil abgetrieben und fliegt von »A« nach »C«. Die Strecke »B - C« wird »hamartia«, d.h. Zielverfehlung genannt. Das ist der bildhafte Hintergrund des Wortes »Sünde«. Das bedeutet: Zielverfehlung!

Ö Ohne Gemeinschaft mit Gott haben wir unser Leben grundsätzlich verfehlt. Zielverfehlung!




 7. Die Erlösung

Durch den Sündenfall des Menschen kam der Tod in die Welt. Damit ist zuerst der geistliche Tod gemeint, der den Menschen von Gott trennt. Denn die Folge der Sünde ist immer der Tod. Römer 5,12 sagt: „Wie die Sünde durch einen Menschen in die Welt kam und durch die Sünde der Tod, so ist der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“ Adam sündigte und brachte auf diese Weise die Sünde in die Welt. Dadurch kam der Tod als Folge der Sünde in die Welt. Somit ist der Tod also das unabänderliche Resultat der Sünde.
Der Tod hat Geist, Seele und Leib aller Menschen durchdrungen; da ist kein Teil des menschlichen Wesens, in den er seinen Weg nicht gefunden hätte. Aus diesem Grunde ist es dringend notwendig, dass der Mensch wieder Leben aus Gott empfängt. Der Weg dazu kann nicht in menschlichen Reformen bestehen, denn der »Tod« ist nicht wieder rückgängig zu machen. Die Sünde muss gerichtet werden, bevor eine Errettung vom Tod möglich ist. Genau das bewirkt die durch Jesus Christus vollbrachte Erlösung.
Weil Sünde in seiner menschlichen Natur ist, kann des Menschen eigener Tod seine Sünde nicht sühnen. Nur Gott selbst kann für die Menschheit sühnen.
Gott selbst kam durch Jesus, nahm Menschengestalt an, damit er anstelle der Menschheit gerichtet werden konnte.
Ohne Sünde konnte er durch seine göttliche, heilige und zugleich menschliche Natur den Tod für die sündige Menschheit sühnen. Er starb als Stellvertreter, erlitt die ganze Strafe für die Sünde und opferte sein Leben als ein Lösegeld für viele. Daraus folgt, dass, wer immer an ihn glaubt, nicht mehr gerichtet wird (Joh. 5,24).

Da die Menschheit gerichtet werden muss, litt der Sohn Gottes - eben der Mensch Jesus Christus - in seinem Geist, in seiner Seele und an seinem Leibe am Kreuz für die Sünden der Welt.
Körperlich: Kreuzestod (Matth. 27,35-50)
Tiefste Seelennot: „Meine Seele ist betrübt bis in den Tod!“ (Matth. 26,38)
Geistliche Trennung von Gott: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matth. 27,46)
Nun ist unser sündiges Menschsein vollkommen gerichtet, weil es im sündlosen Menschsein des Herrn Jesus gerichtet wurde. Er durchlitt den Tot, die tiefste seelische Not und die Trennung von Gott stellvertretend für uns, obwohl er ohne Sünde war.
Das Gericht über den Leib, die Seele und den Geist des Sünders ergoss sich über ihn. Er ist unser Stellvertreter. Durch den Glauben sind wir mit ihm vereinigt. Sein Tod wird von Gott anstelle unseres Todes akzeptiert, sein Gericht für unser Gericht. „Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.“ (2. Kor. 5,21) Unser Geist, unsere Seele und unser Leib wurden ein für alle Male gerichtet und in ihm gestraft. Es ist genau so, als ob wir persönlich gerichtet worden wären. “So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind” (Röm. 8,1).

 8. Die Wiedergeburt

Der Begriff der Wiedergeburt, den wir in der Bibel finden, ist nichts anderes als der Prozess des Übergangs vom Tod zum Leben. Vor der Wiedergeburt ist der Geist des Menschen weit weg von Gott und deshalb totgesagt, denn der Tod ist die Trennung vom Leben und von Gott, dem Quell des Lebens. Der Geist des Menschen muss von oben her erweckt und neu geboren werden, denn er ist ja tot geboren. Wir müssen uns darüber klar werden, dass die Wiedergeburt dem Geist des Menschen neues Leben aus Gott verleiht.



Was muss man tun, um im Geist wiedergeboren zu werden?

Wir wissen, dass Jesus stellvertretend starb. Er litt an seinem Leib am Kreuz für alle Sünden der Welt. Gott betrachtet den Tod Jesu als den Tod aller Menschen der Welt. Wie der Mensch vor dem Sündenfall durch Gottes Gebot in die Entscheidung gestellt war, wird er es jetzt auch wieder. Er kann das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu ablehnen oder achtlos daran vorbeigehen oder aber Jesus sein Leben anvertrauen, indem er sich mit Geist, Seele und Leib mit dem Herrn Jesus verbindet. Das heißt, er muss den Tod des Herrn Jesus für seinen eigenen Tod halten und die Auferstehung des Herrn Jesus für seine eigene Auferstehung. Das ist die Bedeutung von Joh. 3,16. Der Sünder muss Glauben üben und an den Herrn Jesus glauben. Wenn er dies tut, ist er mit ihm in Tod und Auferstehung Jesu vereint und empfängt neues ewiges Leben (Joh. 17,3) welches geistliches Leben ist. So erfährt er die Wiedergeburt.

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