GOTTFRIED DANIEL KRUMMACHER (1774-1837)
G.D. Krummacher ist am 1. April 1774 als Sohn des Juristen und Bürgermeister Krummacher in Tecklenburg in Westfalen geboren. Sein reformiertes Elternhaus war ein Mittelpunkt der Stillen im Lande. In seiner Schul- und Universitätszeit musste er sich mit der Aufklärung auseinandersetzen. Er konnte es nicht ertragen, dass das, was seinen Eltern heilig war, bespöttelt wurde. 1798 wurde er zum Pfarrer in Baerl gewählt. Dort kam er in einen Kreis erweckter Christen, die einen tiefen Eindruck auf ihn machten. Einer der Brüder legte dem jungen Pfarrer die Hand auf die Schulter und sagte mit feierlichem Ernst: »O Herr Prediger, was für ein köstliches Amt ist Ihnen übertragen! Sie sollen Brautwerber für den Herrn Jesus sein. Dass doch der Heilige Geist in reichem Maße über Sie kommen und auf ihnen ruhen möchte.« Krummacher war tief erschüttert, er weinte. »Weinen Sie nicht«, sagte der Christ, »wir haben einen reichen Herrn und die köstlichsten Verheißungen in der Schrift für die, welche mit ganzem Ernst nach ewiger Seligkeit trachten.« Danach war er fünfzehn Jahre in Wülfrath; dann kam er auf das Betreiben der Tersteegenkreise an die reformierte Gemeinde in Elberfeld. Hier entstand namentlich in den Jahren 1816-18 ein großes Erwachen, das auch die Jugend ergriff. Die Stillen im Lande nahmen die Führung der reformierten Gemeinden in die Hand. Sie, die gern abseits von der Kirche standen, machten das Anliegen der Kirche zu ihrem eigenen. 1837 wurde Krummacher heimgerufen. Er war gründlich in seiner eigenen Bekehrung, gründlich im Bibelstudium und gründlich in der Unterweisung der Gemeinde. Er liebte besonders das Alte Testament. So hielt er 91 Predigten über die Wüstenreise Israels, wobei er besonders über die Namen der Lagerstätten nachdachte. Er zog eine strenge Grenze zwischen den Kindern Gottes und den unbekehrten Weltkindern und prägte es der Gemeinde tief ein, dass ein Mensch von neuem geboren werden müsse, wenn er ins Reich Gottes kommen will.
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